Was macht der Arzt
Die richtige Osteoporose-Diagnostik
Wer den Verdacht hat, dass er oder sie an Osteoporose erkrankt sein könnte, sollte nicht zögern, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Gemäß den Leitlinien des Dachverbands Osteologie e.V. (DVO) sollte eine grundlegende Untersuchung auf Osteoporose die folgenden Maßnahmen umfassen:
Anamnese und klinische Befundung
In einem Gespräch informiert sich die Ärztin oder der Arzt über die medizinische Vorgeschichte der Patientin bzw. des Patienten und klärt dabei mögliche Risikofaktoren, wie familiäre Vorbelastung oder Medikamenteneinnahme, ab. In einer körperlichen Untersuchung wird die Ärztin oder der Arzt auf Anzeichen früherer Knochenbrüche achten und Tests durchführen, die Aufschluss über die Mobilität und Sturzneigung der Betroffenen geben können.
Messung der Knochendichte
Wie hoch das Risiko ist, einen Knochenbruch zu erleiden, lässt sich anhand der Knochendichte feststellen. Die Messung der Knochendichte geschieht mittels einer so genannten Osteodensitometrie. Standardmäßig kommt dabei die Dual-Röntgen-Absorptiometrie, kurz DXA oder DEXA, zum Einsatz. Eine medikamentöse Therapie wird unter anderem notwendig, wenn die Knochendichtemessung ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche ergibt.
Weitere Diagnosemethoden
Bei einer geringen Knochendichte bzw. einem akuten Verdacht auf bestehende Knochenbrüche sollten unbedingt weitere Untersuchungen erfolgen.
Laboruntersuchung
Verschiedene Parameter im Blut und Urin können Informationen zur Ursache der Osteoporose liefern. Zudem dienen sie dazu, andere Erkrankungen auszuschließen. Daher sollten Blut und Urin im Labor untersucht werden.
Röntgenuntersuchung
Im fortgeschrittenen Stadium einer Osteoporose oder zum Abklären von Knochenbrüchen kann eine Röntgenuntersuchung sinnvoll sein.
Untersuchung des Knochengewebes
In seltenen Fällen kann die Osteoporose-Diagnostik zusätzlich noch um eine Biopsie ergänzt werden. Dabei entnimmt die Ärztin oder der Arzt eine Probe des Knochengewebes (zum Beispiel aus dem Beckenkamm) und untersucht die gewonnenen Zellen auf Krankheitsanzeichen.
Die Osteoporose-Therapie
Die Osteoporose-Therapie setzt sich aus verschiedenen Maßnahmen zusammen. Diese ergänzen sich gegenseitig und können auch die Einnahme von Medikamenten umfassen.
Die Basistherapie der Osteoporose ist die ausreichende Zufuhr von Vitamin D und Kalzium. Reicht eine gesunde Ernährung für die Zufuhr von 1.000 Milligramm Kalzium pro Tag nicht aus, können auch Einzel- oder Kombinationspräparate eingesetzt werden.
Zur Behandlung der Osteoporose stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Die unterschiedlichen Wirkstoffe bremsen entweder den übermäßigen Knochenabbau oder sie fördern den Knochenaufbau.
Regelmäßige Medikation
Medikamente zur Behandlung der Osteoporose müssen meist regelmäßig über Jahre bzw. dauerhaft eingenommen werden, da es sich bei Osteoporose um eine chronische Erkrankung handelt. Die erforderliche Therapietreue fällt einigen Patient:innen schwer, vor allem wenn die Osteoporose keine Schmerzen verursacht und sie keine unmittelbare Wirkung der Medikamente bemerken. Trotzdem ist die regelmäßige Einnahme wichtig, denn wenn die Medikamente eigenmächtig abgesetzt werden, schreitet die Erkrankung unbemerkt fort. Dadurch kann es zu weiteren Knochenbrüchen, Schmerzen und Einschränkungen der Lebensführung kommen.
Treten Schmerzen aufgrund von Knochenbrüchen auf, muss mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt auch über entsprechenden Schmerzmittel-Einsatz gesprochen werden.
Quellen:
Robert Koch-Institut: September 2014: Osteoporose. Abgerufen unter http://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Zahl_des_Monats/Archiv/2014_09_Zahl_des_Monats.html
DVO-Leitlinie 2017 zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern; abgerufen unter: http://www.dv-osteologie.org/dvo_leitlinien/dvo-leitlinie-2017, S. 127